Medien in der Schule

Verleger Dr. Hubert Burda hat gefordert, in Schulen der Medienkunde eine größere Rolle einzuräumen. „Wir brauchen für die fortschreitende Wissens- und Mediengesellschaft ein eigenes Unterrichtsfach an unseren Schulen, dass den modernen und qualifizierten Umgang mit Medien vermittelt“, so der Verleger bei einer Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing (Kreis Starnberg).

Dr. Burda bei seinem Vortrag in der Evangelischen Akademie

In der Vermittlung von Medienkompetenz liege ein bildungspolitischer Auftrag, so der Verleger. Neben dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) engagieren sich die Medienhäuser mit eigenen Projekten. Hubert Burda Media erreicht beispielsweise mit „Focus macht Schule – Fakten im Unterricht“ heute 10.000 Schüler. Das Magazin FOCUS Schule richtet sich zudem gezielt an Schüler, Lehrer und Eltern.

Die Vermittlung von Medienkompetenz sei wichtig, weil in der digitalen Medienwirtschaft ständig neue Jobs entstünden, so Dr. Burda. Berufe wie Mediengestalter oder Info- und Knowledgebroker seien Berufe mit Zukunft. Die Rede des Verlegers stand unter dem Titel „Der mediale Rahmen“. Sie war teil einer dreitägigen Tagung unter dem Motto „Der Rahmen“ in Schloss Tutzing am Starnberger See.

Veröffentlichung der Rede von Dr. Hubert Burda: Herunterladen

Erfolgsfaktor Vielseitigkeit

Am 7. Juni 2005 lud der Vorstand von Hubert Burda Media über 30 renommierte Journalisten aus Wirtschafts-, Regional- und Fachpresse nach Offenburg zum ersten Annual Media Day ein. Nach einer kurzen Einführung von Reinhold G. Hubert und Peter Elfert durch den Medien Park präsentierten Dr. Jürgen Todenhöfer und Dr. Paul-Bernhard Kallen im Casino die aktuellen Geschäftszahlen 2004.

Dr. Hubert Burda beim Annual Media Day

Im Anschluss bat Dr. Hubert Burda zu einem leichten Lunch in den Media-Tower. Im Konferenzraum im 15. Stock vernetzten sich Presse und zahlreiche Geschäftsführer des Hauses. Mit herrlichem Blick auf das Badener Land gab der Verleger einen Überblick über die Medienhistorie im “Oberrhein-Valley” und knüpfte daran die aktuellen Ausblicke für Hubert Burda Media. Mit Kurzvorträgen aus den Bereichen Zeitschriften Inland, Zeitschriften Ausland und Service & New Media wurde während des Lunches die Bilanz 2004 vertieft und die jungen Manager des Konzerns vorgestellt.

Highlight des Annual Media Day war die Präsentation des Geschäftsberichts 2004, den alle noch druckfrisch mitnehmen durften. Für ganz besonders Neugierige gab es zum Abschluß noch einen kurzen Blick in die neue Druckerei.

Wie Medien wirken

In seinem Vortrag am 14. April 2005 sprach Dr. Hubert Burda im Rahmen der Vortragsreihe “Bildung – Flügel für die Zukunft” des Arbeitskreises Humanistisches Gymnasium zum Thema: “In medias res – Wie Medien wirken”. Rund 300 Gäste kamen in die Glyptothek in München. Er führte die Zuhörer von hieroglyphischen Inschriften über die Stationen Malerei, Drucktechniken, Fotografie, Film, Radio und Fernsehen bis hin zur heutigen „Medienexplosion”. Die Kulturgeschichte der Medienwirkung betrachtete er dabei im Rahmen der Vernetzung von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft: „Hier in der Glyptothek wird vor allem klar, dass die Mediengeschichte über einen weiten Zeitraum zurück aufs engste mit unseren kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Tradition und Entwicklung verbunden ist.“

Auditorium in der Glyptothek

„Medien entwickeln sich so, wie sie vom Menschen gebraucht werden, gerade in der Vermittlung von Wissen.“ Und um solche kulturgeschichtlichen Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, bedürfe es des Wissens und der Bildung, wie sie in der Schule insbesondere gemäß eines humanistischen Kanons vermittelt würden. Im Hinblick auf die heutige Funktion und Aufgabe der Medien ging Dr. Burda auf die Agenda-Setting-Funktion ein.

Mit Verweis auf den „Iconic Turn“ betonte er die Möglichkeiten der medialen Inszenierung von Wirklichkeit, in erster Linie in Form von Bildern. Aber auch die Verbindung der textuellen Prägnanz mit Infografiken sei ein Trend, der mit dem Focus Magazin eingesetzt habe: „Gerade die wichtigsten Zukunftsfragen wie Krankheiten, Umwelt, Klima können heute anders dargestellt werden. Und damit sind die Medien zusammen mit dem Internet der Motor unserer zukünftigen Wissensgesellschaft.“ Die aktuelle Phase gehe dabei von der Massenkommunikation zur individuellen Kommunikation. Und mit der Entwicklung von „Weblogs“ würde ein alter Traum wahr – dass der Empfänger zum Sender wird.

Hintergrund: Der Vortrag von Dr. Hubert Burda war Teil der Veranstaltungsreihe „Bildung – Flügel für die Zukunft“ des Arbeitskreises Humanistisches Gymnasium.