Dr. Hubert Burda mit Leo-Baeck-Preis geehrt

Der Zentralrat der Juden in Deutschland zeichnet Dr. Hubert Burda mit dem Leo-Baeck-Preis 2006 aus. Der Verleger habe sich für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Juden verdient gemacht und nie Zweifel daran gelassen, dass jüdisches Denken, Fühlen und Wissen ein fester Bestandteil der deutschen Kulturgeschichte sei, teilte der Zentralrat am Dienstag in Berlin mit.

Dr. Hubert Burda habe zahlreiche Projekte, Stiftungen und Foren zum Beitrag des Judentums zur deutschen Gesellschaft initiiert und gefördert. Als Pate für Toleranz und Aussöhnung stehe Burda für das friedliche Miteinander unterschiedlicher Kulturen und Religionsgemeinschaften, sei es in Israel oder in Deutschland. Sein Eintreten gegen das Vergessen sei vor allem für die Generation der Nachgeborenen ein Beispiel.

Träger des nach dem jüdischen Wissenschaftler und Rabbiner Leo Baeck (1873-1956) benannten Preises sind unter anderem Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl, der Schriftsteller Ralph Giordano und der frühere Außenminister Joschka Fischer. Die Auszeichnung wird am 2. November in Berlin verliehen.

Grünes Gewölbe: Festakt in Dresdens Wunderkammer

Dr. Burda sprach vor 680 Besuchern des Festakts

In den von ELLE kunstvoll inszenierten Paraderäumen des Dresdener Residenzschlosses feierten rund 700 Gäste aus Mode, Kunst, Wirtschaft, Politik und Medien am vergangenen Samstag die Einweihung der umfangreichsten Kleinodiensammlung Europas, der rekonstruierten Schatzkammer August des Starken im Grünen Gewölbe.

Den vorausgehenden Festakt eröffnete Dr. Hubert Burda mit einer Rede zur kunsthistorischen Bedeutung der Sammlung. Außerdem sprachen der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Prof. Dr. Martin Roth, und die sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Barbara Ludwig.
In seiner Rede zog Dr. Burda den Vergleich zwischen den europäischen historischen Wunderkammern des 16. und 17. Jahrhunderts und den heutigen modernen Medien, wie dem World Wide Web. Der Wiederaufbau habe in Dresden ein „Center of Cultural Excellence“ und ein kulturelles Statement für Europa geschaffen, zusammen mit der Frauenkirche und der Semperoper sei Dresden so eine „globale Kulturmarke“, die für „finest style, splendor and quality“ stehe.

Bericht in den Dresdner Neueste Nachrichten

Focus-Fest im Afrikanischen Zirkus

Im Gespräch: Angela Merkel, Franz Müntefering, Dr. Hubert Burda und Helmut Markwort

„Feiern. Feiern. Feiern“, diesem FOCUS-Motto folgten die Spitzenrepräsentanten der Republik wie Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundestagspräsident Norbert Lammert. Wer in Politik, Wirtschaft, Medien oder Entertainment Rang und Namen hatte, feierte am Mittwochabend im Afrikanischen Zirkus im Lehrter Stadtquartier in Berlin. Längst hat sich das Fest des Nachrichtenmagazins als eine feste Institution im politischen Berlin etabliert. Vergangene Nacht kamen rund 1.000 Politiker, Unternehmer und Künstler der Einladung von Verleger Dr. Hubert Burda und den FOCUS-Chefredakteuren Helmut Markwort und Uli Baur nach.

Ganz unter dem Eindruck des afrikanisch dekorierten Zeltes, in dem aber auch das Schwarz-Rot-Gold zur WM nicht fehlte, feierte die Bundeskanzlerin mit ihren Kabinettskollegen Vizekanzler Franz Müntefering, Wirtschaftsminister Michael Glos, Verbraucherschutzminister Horst Seehofer, Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee sowie mit FDP-Chef Guido Westerwelle und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit.

Helmut Markwort eröffnet das bunte „Afrika!“-Programm

Bei dem ungewöhnlich bunten Fest konnten sich Außenminister a. D. Hans-Dietrich Genscher, ebenso wie die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, BND-Chef Ernst Uhrlau, Bildungsministerin Annette Schavan, Umweltminister Sigmar Gabriel, Bundestagsvizepräsident Hermann Otto Solms oder Regierungssprecher Ulrich Wilhelm begegnen.

Dem afrikanischen FOCUS-Trubel folgten auch ohne Jamaika-Koalition bunt gemischt alle Parteien. Grünen-Chef Reinhard Bütikofer, CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder und Hermann Otto Solms, SPD-Generalsekretär Hubertus Heil und Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin waren ebenfalls unter den Gästen.

Weniger politisch, aber genauso bunt feierten BUNTE-Chefredakteurin Patricia Riekel, Air Berlin-Boss Joachim Hunold, dba-Eigner Hans-Rudolf Wöhrl, Lufthansa-Kommunikationschef Klaus Walther, Friseur Udo Walz und Filmproduzentin Regina Ziegler.

Gesundheitskommunikation für Europa

VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner, Dr. Hubert Burda, FAEP-Präsident David Hanger, EU-Kommissar Marcos Kyprianou und FIPP-Präsident Don Kummerfeld

“Die Medien sind ein wichtiger Partner bei der Aufklärung der Bürger in Europa”, unterstrich der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz Markos Kyprianou die Bedeutung der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Damit unterstützte Kyprianou auf der Generalversammlung des Europäischen Zeitungsverlegerverbandes (FAEP) in Brüssel Verleger Dr. Hubert Burda, der in seiner Key Note aufgezeigt hatte, welche Bedeutung die Medien bei der Vermittlung politischer Ziele für die Bürger haben.

Die Generalversammlung des Europäischen Zeitungsverlegerverbandes stand unter dem Motto “Media in Transition”

So publizieren europäische Zeitschriften über 10.000 redaktionelle Seiten zum Thema Gesundheit. Prävention ist das wichtigste Ziel und Thema der europäischen Verbraucherpolitik. Kyprianou erkannte die Bedeutung der Werbefreiheit für Qualitätsmedien wie Zeitschrifren an und zeigte sich offen, in der Gesundheitskommunikation bestehende Werbeverbote abzubauen.

Die Generalversammlung des Europäischen Zeitungsverlegerverbandes stand unter dem Motto “Media in Transition” Laut Kyprianou weichen heute zu viele Patienten bei der Informationssuche auf nichteuropäische Angebote aus. „Es darf hier keine Zweiklassengesellschaft geben“ so der Kommissar. Deswegen sei es an der Zeit, die Frage der Patientenkommunikation neu zu überdenken. Aufgabe der Medien werde es dabei sein, diese verantwortungsvoll zu kommunizieren.

Dr. Hubert Burda, Jean-Antoine Bouchez und Ian Locks

Die weitere Entwicklung des Themas Patienteninformation auf europäischer Ebene war auch Thema eines Journalistenfrühstückes, zu dem FOCUS-Korrespondent Ottmar Berbalk am Mittwochmorgen mehr als 15 deutsche EU-Journalisten in die Bayrische Landesvertretung in Brüssel eingeladen hatte. In diesem Zusammenhang beschrieb Dr. Burda erneut die Veränderung der Medien und die Auswirkungen auf die Kommunikationsmöglichkeiten mit Mediennutzern und Patienten.

“The best place I’ve been to in Germany”

Charlie McCreevy, Dr. Hubert Burda, Andreas Schwab, Edith Schreiner, Reinhold G. Hubert und Klaus Brodbeck

„Baden und der Oberrhein ist die beste Region, die ich in Deutschland kennen gelernt habe“, schwärmt Charlie McCreevy. Der irische EU-Binnenmarktkommissar war am Montag in Begleitung des Europa-Abgeordneten Andreas Schwab, von Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner und Landrat Klaus Brodbeck zu Gast bei Hubert Burda Media.

Dr. Hubert Burda und Reinhold G. Hubert, Geschäftsführer Medien Park Verlage, führten die Gäste durch das Unternehmen. Der Verleger betonte dabei das große Potential der Region in Europa, die Tradition, Gastlichkeit, Unternehmertum und Innovation verbindet. So innovativ war und sei nur ein anderes Tal auf der Welt: das Silicon Valley in Kalifornien.

Bei Empfang im Media Tower mit führenden Wirtschaftsvertretern der Ortenau, Geschäftsführern und Chefredakteuren gab es reichlich Gelegenheit zur Vernetzung auf europäischer Ebene. McCreevy ist in Brüssel für die Themen Binnenmarkt, Harmonisierung, Waren- und Dienstleistungsfreiheit zuständig.

Netzwerke sichern unsere Zukunft

Zum Thema “Vernetzte Zukunft” hielt Dr. Hubert Burda im Rahmen der Heinrich-Hertz-Gastprofessur seine zweite Vorlesung

„Wenn es ein Wort gibt, das die Welt im 21. Jahrhundert beschreibt, dann lautet dieses ‚vernetzt’“, eröffnete Dr. Hubert Burda seine zweite Vorlesung „Vernetzte Zukunft“ im Rahmen der Heinrich-Hertz-Gastprofessur an der Universität Karlsruhe. 550 Zuhörer aus Medien, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik lauschten gebannt wie Globalisierung, Digitalisierung und Medien eine vernetzte Zukunft vorantreiben.

Dass Netzwerke das neue Bild der Welt beschreiben, erläuterte Dr. Burda anhand verschiedener Darstellungen des Internets, Hirnneuronen und auch des Lufthansa Streckennetzes. Der Vernetzungsgrad gelte dabei als Kriterium für die Effizienz einer Organisation: „Auch in der Bewertung von Unternehmen spielt der so genannte ‚linking value’ einer Company eine immer größere Rolle“, so Burda. Dies gehe bis in den privatesten Kreis, wo man bewundernd sagt, jemand ist „gut vernetzt“. Diese Vernetzung drücke sich auch im Städtebau und in der Architektur aus: Mega-Cities stellen komplexe Netzwerke dar und gerade bei Medienhäusern habe die Architektur die Aufgabe, Kommunikation zu fördern, flexible Workspaces und Vernetzung zu ermöglichen. Als Beispiel hierfür zeigte er den neuen Bahnhof in Berlin sowie den Medienpark in Offenburg.

Prof. Hans Belting, Prof. Peter Weibel und Dr. Hubert Burda

„Die Vernetzung von Menschen, Staaten, Wirtschaft und Kultur nimmt zu“, ist sich der Gastprofessor sicher. Die Triebkräfte dieser Vernetzung seien der Prozess der Globalisierung, die Digitalisierung sowie die Medien, die ihrerseits die Vernetzung beschleunigen und intensivieren. „Die vernetzte Zukunft ist Realität, sie schafft Risiken und bietet Chancen“, so der Verleger.

Herbert Arthen und Manfred Ruf

Den Einwand des Informatikstudenten Kai Goller, dass Printhäuser im digitalen Bereich bislang keine Rendite erzielen würden, widerlegte Dr. Burda: „Es reicht heutzutage schon aus, einen guten Algorithmus zu schreiben, aus dem Dritte ein erfolgreiches Geschäftsmodell entwerfen können.“ Es liege an uns, die Chancen der vernetzten Zukunft zu ergreifen, sei es das neue Universum der Inhalte zu erschließen, Standortkosten anzupassen oder starke Wissenscluster zu schaffen. Unternehmerischer Geist sei gefragt: „Wir müssen das Potential und Know-how deutscher Firmen und Universitäten in der Entwicklung von Zukunftstechnologien umsetzen. Dadurch entsteht Wachstum, das neue Arbeitsplätze schafft“, schloss Dr. Hubert Burda seinen Vortrag.

Rüdiger Hurrle (Hurrle GmbH), Prof. Hans Belting, Ehepaar Marschall und Senator Horst Weitzmann (Badische Stahlwerke)

Im Anschluss hatten die Gäste bei einem Weinempfang von Burda Digital im Foyer des Audimax die Gelegenheit zum persönlichen Austausch und somit den Netzwerkgedanken voranzutreiben. „Die Rede, eine ‚Tour de Raison’, hat uns das Verständnis der Veränderungen, die auf uns durch Medien und Globalisierung zukommen, verbessert und erleichtert – ein wahres Antidepressivum“, fand ZKM-Vorstand Peter Weibel. „Es war einfach wunderbar, dass die Welt heute in den akademischen Raum eingebrochen ist. Sie ist anders, als sich die Wissenschaft denkt“, resümierte Hans Belting, Professor für Kunstgeschichte und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.

Burda Digital Weinempfang nach der Vorlesung

Michael Rottmann von Burda Digital Systems fand die Ausführung des Verlegers spannend, dass sich die Massen splitten und Verlage nun vor der Aufgabe stehen, die entstandenen einzelnen Communities zu erreichen. „Dr. Burda stellte in seinem Vortrag gekonnt die Verknüpfung zwischen den verschiedensten Themen her“, fand auch Stephan Trahasch von Burda Digital Systems. „Wir dürfen verlorenen Arbeitsplätzen nicht nachtrauern, sondern müssen selbst neue Stellen schaffen“, schloss sich Franz Stempfle, Geschäftsführer der Deutsche Homöopathie-Union (DHU), der Aussage von Dr. Burda an. Ihm gefiel vor allem die sehr visuelle Darstellung sowie die unternehmerische und visionäre Betrachtung des Themas.

Den vietnamesischen Wirtschaftsingenieursstudenten Hai Doung (ganz links) faszinierte besonders, wie Dr. Burda die Veränderung der Gesellschaft durch das Wachstum des Internets aufzeigte

Die Karlsruher Universitätsgesellschaft finanziert die Heinrich-Hertz-Gastprofessur, das damit verbundene Honorar kommt der Felix-Burda-Stiftung zugute.

Wie Medien wirken

Die Zukunft der Medien: Larry Page und Sergey Brin stehen für die digitalen Veränderungen

“Ende des 20. Jahrhunderts haben die Massenmedien wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht. Individualisierte Medien gewinnen nun an Bedeutung“, so Dr. Hubert Burda. Im Rahmen der Heinrich-Hertz-Gastprofessur der Universität Karlsruhe gab der Verleger am Mittwoch, den 26. April, vor über 650 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik – darunter Generalbundesanwalt Kay Nehm, Komponist Wolfgang Rihm, Professor Peter Weibel vom Karlsruher ZKM sowie zahlreiche junge und erfolgreiche Unternehmer aus der Oberrheinregion – Einblicke in die Zukunft der Medien.

„High-Tech braucht High-Touch. Je mehr die Technik unser Leben bestimmt, desto mehr Sinnlichkeit und Gefühl muss auch vermittelt werden“, antwortete der Verleger auf die Frage, was die Menschen in einer von den neuen Technologien bestimmten Welt vermissen würden. „Sie werden sonst ja verrückt, da will man auch raus, nähen, einkaufen und Spätzle machen“, so Burda, der betonte, dass er den Menschen die Angst vor Hightech und Multimedia nehmen will.

Dr. Hubert Burda während der Diskussion mit den Studenten

„Weblogs gewinnen einen immer größeren Einfluss in der Meinungsbildung“, so Dr. Burda in seiner Vorlesung, die so gut besucht war wie noch keine Heinrich-Hertz-Veranstaltung. Virtuelle Communities organisieren und verbreiten Wissen und Inhalte anders. Neben dem Internet kommt auch dem TV eine große Rolle zu: „Das Fernsehen bestimmt die Politik: Wer die stärkeren Bilder mobilisieren und sich dadurch inszenieren kann, hat die Macht“, so der Verleger: „Die digitalen Medien bestimmen den ‚Iconic Turn’.“ Generalbundesanwalt Kay Nehm lernte daraus in Vorlesung: „Wenn man in die Kamera schaut, muss man offensiv mit ihr umgehen.“

Dr. Burda hatte zuvor einen Bogen von der Keilschrift bis zu den Infografiken des FOCUS gespannt: Am Beispiel der Hieroglyphen der Frühzeit, über die Erfindung des Buchdrucks bis hin zu den modernen Massenmedien stellte er dar, wie es zur Entwicklung des heutigen Medienbegriffs kam. „Diese Präsentation von der Antike bis zum Internet im Zeitraffer macht Lust auf die nächste Vorlesung“, so Manfred Ruf, Geschäftsführer der Deutschen Sportpartner GmbH.

„Der Verleger machte neugierig auf das, was auf uns Journalisten zukommt. Man spürte seine Begeisterung für Technik und neue Entwicklungen“, so Hanspeter Oschwald, Leiter der Burda Journalistenschule in Offenburg. Rouven Reiff von Reiff Medien ergänzt: „Mich hat beeindruckt, wie Dr. Burda moderne Medien und Kunsthistorie verbindet.“

Professor Thomas Breyer-Mayländer von der Fachhochschule Offenburg, einer der ersten Mitarbeiter des von Felix Burda gegründeten Online-Dienstes Uni-Online, betont die gelungenen Sensibilisierung für Medieninnovationen: „Es ist wichtig, früh zu starten und Erfahrungen ins Unternehmen zu tragen. Die Themen dürfen nicht bei den Innovatoren bleiben, sondern müssen zu einem Kompetenzzuwachs auch bei den Mitarbeitern führen.“ Für Matthias Ehrlich von der 1&1 Internet AG ist Dr. Burda einer der spannendsten Medienpolitiker: „Es ist ein Ansporn, dass zu schaffen, was er bereits im Printbereich geschafft hat.“

„Vernetzte Zukunft“ lautet der Titel der zweiten Vorlesung am 24. Mai.

Attention based Charity

Die Innovation des Sponsoring

von Stephanie Czerny

Staatsakt zur Eröffnung der Pinakothek der Moderne

Wenn es stimmt, dass öffentliche Aufmerksamkeit eine Währung ist, auf die keine Person, kein Unternehmen und keine Initiative verzichten kann, um ans Ziel zu kommen, dann muss die herkömmliche Form des Sponsoring neu erfunden werden.

Vor allem ein Medien-Unternehmen muss seine ureigenste Kompetenz, öffentlich Attraktives zu produzieren, dafür einsetzen. Hubert Burda hat darum Mitte der neunziger Jahre entschieden: Sein Medien-Unternehmen beteiligt sich vor allem dann an Sponsoring-Aktivitäten, wenn sein Beitrag in der Herstellung öffentlicher Wahrnehmung für die zu unterstützende Initiative bestehen kann.

Aufmerksamkeit zu erzeugen, diese neue Form des Sponsorings, läßt sich an vier exemplarischen Aktivitäten aufzeigen, die Hubert Burda initiierte: Die „Sympathiekundgebung für die Pinakothek der Moderne“ in München, die Felix Burda Stiftung und ihre Darmkrebs-Kampagne, Bambi 2004 der sich dem Kampf gegen AIDS widmete sowie die Medien-Promotion „Paten für Toleranz“, die Spender für das neue Jüdische Zentrum in München einlobte. Sie werden hier einzeln vorgestellt. Ergänzt werden die Texte durch Beiträge die diese neue Form des Sponsorings in einen größeren Zusammenhang stellen: Der erste von Georg Franck, Architekturprofessor und Philosoph in Wien, dessen Buch „Die Ökonomie der Aufmerksamkeit“ vor Jahren Furore machte. Der zweite von Gregor Vogelsang, resümiert die schwunghafte Entwicklung der „attention industry“. Mark Buchanan, bekannt geworden durch “Small Worlds”, reflektiert im dritten Beitrag über die Bedeutung von Netzwerken. Die Effizienz von Netzwerken ist ein zentraler Bestandteil der Medienkampagnen von Hubert Burda Media.

0 und 1 – Aufmerksamkeit im digitalen Zeitalter von Gregor Vogelsang

Die neue – die wirklich neue – Ökonomie von Professor Georg Franck

Networks by Mark Buchanan

Die Kunst der Aufmerksamkeit von Klaus Wittkamp

Paten für Toleranz von Silvia Adani

Bambi: Attention creates Charity von Philipp Welte

Interview mit Frau Dr. Maar, Vorstand Felix Burda Stiftung, zu Ihrer Darmkrebs-Kampagne

Paten für Toleranz

von Silvia Adani, Kuratorium zur Förderung des Jüdischen Zentrums Jakobsplatz 

In Literatur, Dichtung und Musik ist sie als Schlüsselthema ebenso bedeutend wie für Philosophie, Politik und Religion: die Toleranz, als Maßstab und Status der demokratischen, freiheitlichen Verfassung einer Gesellschaft und des Umgangs der Menschen miteinander.

Wenn Toleranz nicht wirklich von jedem Einzelnen gelebt wird, wenn Toleranz nicht Denken und Handeln des Einzelnen bestimmt, dann sind Frieden, Offenheit und Respekt zwischen Menschen, Kulturen und Religionen nicht möglich.

Der innige Wunsch, die Umsetzung dieser humanistischen Ideale aktiv zu unterstützen und fördern und damit der Toleranz einen Weg in die Herzen und Köpfe der Menschen zu bahnen, hat Prof. Dr. Hubert Burda dazu bewegt, die Initiative „Paten für Toleranz“ ins Leben zu rufen und als Vordenker und Vorbild diese selbst zum Erfolg zu führen.

Willy Bogner entschied sich für ein Zitat von Paul McCartney

„Paten für Toleranz“ ist eine breit angelegte Medienkampagne, die Spendengelder für den Bau des Jüdischen Zentrums Jakobsplatz einlobt. Die Spender bekennen sich mittels einer Patenschaft eines berühmten Zitats zu Toleranz und Offenheit. Die Initiative wird durch die großen Münchner Medienhäuser realisiert und umgesetzt. Neben Prof. Dr. Hubert Burda und den Münchner Verlegern zählen auch Helmut Markwort und Charlotte Knobloch zu den Initiatoren.

Die Kampagne führt alle notwendigen Elemente zusammen: Die Worte großer Persönlichkeiten der Geschichte und Kultur vereinen sich mit dem Ansehen engagierter Paten; die beeindruckende Reichweite der führenden Medeinhäuser Süddeutschlands führt für ein Millionenpublikum nicht nur eine Begegnung mit dem Begriff der Toleranz herbei, sondern gewinnt dieses dafür, ebenfalls tatkräftig und engagiert für diese einzutreten.

Die Basis des Konzepts bilden keine geringeren Denker, Schriftsteller, Künstler und Persönlichkeiten als etwa Friedrich Schiller, Voltaire, Paul McCartney oder John F. Kennedy; sie alle stehen Pate für die „Paten für Toleranz“. Mit ihren Gedanken und Ideen agieren sie quasi als Spiritus Rector des gesamten Projekts, ihre Zitate stehen für die Vision der Toleranz.

Eröffnung des Jüdischen Zentrums

Für diese Gedanken von Weltgeltung haben sich zahlreiche prominente Personen und Persönlichkeiten sofort begeistert und spontan ihre Teilnahme zugesagt. Sie haben jeweils die Patenschaft für eines dieser historisch oder zeitgeschichtlich bedeutsamen Zitate übernommen. Die Gruppe wuchs stetig weiter an zu einem Chorus, dessen Stimme nicht mehr einfach überhört werden konnte. Das Online / Offline-Konzept der Kampagne eröffnete potentiellen Interessenten die Teilnahme durch die Nutzungsmöglichkeit der verschiedenen Kommunikationskanäle. Die eigens konzipierte Website eröffnete darüber hinaus noch zahlreiche weitere Möglichkeiten: Bereits mit einer Spende von fünf Euro war die Teilnahme möglich, neben der Onlinebuchung einer Anzeige konnten eigene oder neue Zitate eingereicht werden und es wurde eine „Hall of Fame“ mit allen bisherigen Anzeigen eingerichtet.

Die großen Münchner Verlage von der „Süddeutsche Zeitung“, über „Münchner Merkur“, „AZ“ bis zu „TZ“ wurden ebenfalls begeistert, die Kampagne aktiv zu unterstützen. Mit ihrer Reichweite und journalistischen Kompetenz war dieses Engagement der Schlüssel zum Erfolg der „Paten für Toleranz“. Millionen Leserinnen und Leser fanden über mehrere Monate hinweg beinahe täglich in der Zeitung ihrer Wahl einen Paten mit einem neuen Zitat.

Alle Spender verewigten sich in der “Hall of Fame”

Während die Paten sich bereit erklärten, für diese Anzeigen den marktüblichen Preis in Abhängigkeit von Farbigkeit und Größe der Anzeige zu entrichten, konnten die Verlage überzeugt werden, diese Anzeigen zum Selbstkostenpreis zu veröffentlichen. Damit wurden rund 85 Prozent des jeweiligen Anzeigenpreises dem Bau des Jüdischen Zentrums Jakobsplatz als Spenden zur Verfügung gestellt.

Ohne Abzüge oder weitere Kosten kamen diese Spenden direkt dem Jüdischen Zentrum Jakobsplatz zugute. Auf dem Jakobsplatz in München, einem der ältesten Plätze der Stadt, entsteht das Jüdische Zentrum, bestehend aus Synagoge, Jüdischem Gemeinde- und Kulturzentrum und Jüdischem Museum. Dieses Projekt, das gleichzeitig die Vision einer neuen Ära des Miteinanders widerspiegelt und repräsentiert, ist wohl eines der zentralen Vorhaben im Nachkriegsdeutschland.

Das Zentrum, das zu einem Gutteil von der jüdischen Gemeinde selbst finanziert, aber vom Freistaat Bayern und der Landeshauptstadt München ebenfalls nachhaltig gefördert und unterstützt wird, ist Prüfstein des Status Quo des Toleranzbegriffs und dessen Verankerung in der deutschen Gesellschaft. Denn ohne die allgemeine gelebte Akzeptanz und der selbstverständliche Umgang mit anderen Religionen, Weltanschauungen und Gedanken hat dieses Zentrum im Herzen Münchens keine Chance, seine Kraft im Wechselspiel mit einem modernen, weltoffenen und reichen städtischen Leben und einer urbanen Kultur.

Networks

by Mark Buchanan, Author of “Small Worlds”

Netzbildchen_klein

Modern research in cognitive psychology and artificial intelligence tells us that intelligence is both “embodied” and “embedded”. What does this mean?

For individuals, businesses or governments today, the environment is increasingly the “networked” environment. The vast technological reach of the Internet has revolutionized everything from international banking and business management to library science and air traffic control. It has vastly improved the efficiency of information flows of all kinds. Like all developments in our world, however, from genetic engineering to nuclear energy, networks present both opportunities and risks. We still seem powerless to prevent serious network inefficiency – today more than 68% of global email is wasted “spam”. Likewise, while air travel enhances business efficiency and brings disparate cultures together, it also projects public health problems across the globe: witness the worldwide repercussions of the SARS epidemic, and the looming threat of Avian flu.

Executives and scholars of business management recognize that conventional theories of management, forged in the era of industrialization, vertically integrated companies, and relatively impermeable institutional borders, can no longer cope with the immensely complex organizations that have emerged during two decades of rising globalization and decentralization. With the global economy now far more integrated than it has ever been, chains of economic cause and effect reach across the world with disconcerting speed, exposing individuals, firms, and governments to a new kind of “interdependence risk” — to the possibility that events quite far away can undermine the activities on which their security and prosperity depend. To take one example, in 2002, a labor slowdown at ports on the West Coast cost U.S. businesses up to $1 billion per day for several weeks, bringing into sharp relief their dependence on facilities they do not themselves control.

But networks exist, of course, because they offer opportunities. Five-hundred million years ago, the single-celled organisms that then inhabited the Earth began a vast experiment in networking, forming into alliances of more capable and sophisticated multi-cellular organisms and creating an evolving line of living technology of which we are the most recent products. Evolution has managed to exploit the benefits of networks, while avoiding – or at least learning to cope – with the inherent risks. Nowadays, we are involved in a similar experiment and to succeed we will need to do the same. To do so, we will require a deep science of networks – a science that is today only in its infancy.

In the abstract, a network is simply a web of linked objects – people, computers, bacteria, businesses, or what have you. What makes networks so efficient? Obviously, connections allow the bringing together of complementary resources and skills and thereby the achievement of tasks that would otherwise be impossible. The linking together of resources also allows sharing of loads and the division of labour, as illustrated by the historical development of the electrical grid. In the early 20th century, when electrical appliances were still relatively exotic, and electrical lighting was the technological marvel of the day, power stations located in towns or cities burned fuel or harnessed hydroelectric energy and delivered it through short transmission lines to local businesses and residents. Power was both produced and consumed locally. With time, of course, these local networks extended their reach to the countryside, carrying power for electric lights, to run machinery and so on. Today, power is till produced locally, but consumed globally.

welt001_Netzwerk_klein

Widespread distribution does more than make power available to more people. It makes power generation more efficient. Suppose it is summertime in the U.S., and a local heat wave is hovering over the East coast. Momentarily, demand for electrical power in this region will soar, as people use their air conditioners and fans. But all this power need not be produced on the East coast. The electrical grid network can instead divert electricity from other regions, directing it to where it is needed most. A week later, if weather conditions and electricity demands change, the network can just as easily send power elsewhere. In the absence of network sharing, power generators in each region would have to be able to supply the local peak demand. By linking together the electrical supply networks for different geographical regions, electrical generators can share the burden.

This is the secret of networks – improved flexibility and adaptability, as resources can flow toward points of greatest need. This is why the Internet, a global network of interlinked computers, is so remarkably dependable. Engineers estimate that at any one time, a few percent of all Internet computers are not working, either offline for maintenance, or having crashed for some reason. But we rarely if ever notice this when sending emails, as the network has been designed to automatically re-route messages around problems spots. This is also why the World Wide Web is such a powerful information resource. A physicist in Rome can access and in seconds run a calculation on a supercomputer located at the Los Alamos National Laboratory in the New Mexico Desert. Information and resources flow to where they can be used. The remarkable SETI project, scanning the heavens in a search for signs of other life within our Universe, has exploited this network resource very cleverly. The project’s organizers have literally enlisted millions of individual computers from all over the world to participate in analyzing data, searching for hidden signals. Again, computational resources – in apparently idling computers across the planet – are put to work by virtue of the network.

The benefits of linking things together may be somewhat obvious, but the real power of networks to improve efficiency only comes into view with a slightly more detailed examination. Three decades ago, sociologists noted that most people find new jobs – or other kinds of precious information – not by contact with those they know well or see frequently, but through those with whom they have only “weak ties” – more distant acquaintances or contacts. Paradoxically, these people offer bridges to other worlds of information or capabilities that are not normally our own. Indeed, no matter who you are, most knowledge and capability rests in the hands and heads of others, known to you perhaps, but most likely not.

What is most surprising is how these weak links make real-world networks of all kinds, from social and business networks to the Internet and World Wide Web, surprisingly small, and make all those “unknown” resources only a few steps away. Although there are over ten billion pages on the World Wide Web, it generally takes only about 20 clicks to navigate from one page to another. Studies of social networks, food webs, the physical Internet, cellular protein-protein interactions networks and networks of many other kinds reveal a similar character – going from any one element to another requires only a handful of steps, even in networks comprised of an enormous number of elements. This is why networks offer so much potential. We used to think of intelligence as something inherent to a mind or organism, some special quality of its organization and function, which could be described and understood in the abstract and in isolation. Now we see that human intelligence and the intelligence of other organisms actually depends crucially on ongoing interactions between mind and body and between the organism itself and its environment. Intelligence is less a property of an organism per se, than a quality of the relationship between an organism and its environment.

In pinning down some quantitative measures of real-world networks, the science of networks has at least begun to establish a conceptual language for describing and comparing complex networks in a meaningful way. Many fundamental questions demand answers. What accounts for the emergence of similarly structured networks in so many distinct settings, where one might expect different factors to be at work? What is the link between the specific architecture of a network and its stability and efficiency? How does network architecture influence the dynamics of processes taking place within that network?

What increasingly stands out about today’s world is its immense complexity – its irregularity and apparent unpredictability, its dense webs of cause and effect that defy straightforward analysis. Nothing in traditional science and engineering has prepared us to manage such systems, and our intuition offers little or no guidance: we need new ideas, new metaphors and new methods. Network intelligence is the ability of an individual within a network to navigate and tap into the extended ecosystem of resources, while avoiding the hazards. Our future demands that we develop such intelligence.