Regulierung versus Konvergenz

Hubert Burda forderte bei den Münchner Medientagen eine klare Definition der Online-Aktivitäten des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks

Das Verhältnis zwischen den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und den privatwirtschaftlich operierenden Verlegern sei im Online-Bereich „asymetrisch“ geworden, erklärte Hubert Burda im Rahmen der Münchner Medientage: „Durch das hohe Gebührenaufkommen stehen ARD und ZDF auf Dauer in Konkurrenz mit den Verlegern“. Es müsse geklärt werden, welche Informationen auf Grund des öffentlich-rechtlichen Auftrags im Internet verbreitet werden sollten.

Nach der Eröffnung des Kongresses durch Bayerns neuen Ministerpräsidenten Günther Beckstein folgte der von Helmut Markwort moderierte Mediengipfel: Mit Hubert Burda diskutieren unter anderem ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch, BR-Intendant Thomas Gruber und ZDF-Kollege Markus Schächter die „Regulierung im Zeitalter der Konvergenz“.

Auch hier kam es zu einem Schlagabtausch zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Medien. Die Vertreter der privaten Anstalten warfen ARD und ZDF vor, mit ihren digitalen Projekten über ihren Auftrag hinaus in das Terrain der Privaten einzudringen und dafür milliardenschwere Rundfunkgebühren zu nutzen. Es sei „sicher nicht der Auftrag der Gebührenfinanzierung, alles zu ermöglichen“, so Jürgen Doetz, Präsident des privaten Interessenverbandes VPRT.

In der Kritik stehen unter anderem die programmbegleitenden Angebote. Beispielsweise bedienten Ratgeberseiten die klassische Klientel der Zeitschriften, so Hubert Burda.

Unter dem Motto „Media Yourself – Wie das Internet Medien und Gesellschaft verändert“ diskutieren seit Mittwoch 5.000 Experten im Rahmen der Münchner Medientage die neuen Trends und Perspektiven der Digitalisierung.